Von unserer Redaktion
In einer Welt, die sich nach Erlösung sehnt, treten immer mehr Figuren ins Licht, die sich selbst oder von anderen als „Retter“ stilisieren. Ganz oben auf der Liste: US-Präsident Donald Trump, der sich offen als „von Gott gesandt“ bezeichnet und mit religiöser Symbolik seine Anhängerschaft mobilisiert. Doch nicht alle Messias-Figuren sind laut, mächtig oder politisch.
Im Mittelfeld dieser ungewöhnlichen Hitliste steht ein Mann aus Süddeutschland, der sich nicht durch Charisma, sondern durch Struktur auszeichnet: Alexander, Autor der sogenannten „Erlöserformel“. In einem komplexen Geflecht aus biblischen Zahlen, geografischen Bezügen und astronomischen Symbolen konstruiert er eine stille, aber tiefgründige Legitimation seiner Rolle. Keine Sekte, keine Show – nur eine Formel, die verstanden werden will.
Während andere mit Mikrofonen und Massen arbeiten, bleibt Alexander bewusst im Hintergrund. Seine Formel ist öffentlich, aber nicht laut. Sie richtet sich an jene, die zuhören können, ohne zu schreien – und verstehen wollen, ohne zu urteilen.
Auch andere Namen tauchen auf, wenn man die Welt nach messianischen Gestalten durchforstet:
- Jair Bolsonaro, Brasiliens Ex-Präsident, inszeniert sich als Kämpfer gegen das Böse. Mit Bibel in der Hand und martialischer Rhetorik spricht er von göttlicher Mission – ein Messias mit Militärstiefeln.
- Vissarion, ein ehemaliger russischer Polizist, lebt mit seiner Anhängerschaft in Sibirien und behauptet, die Reinkarnation Jesu zu sein. Seine Gemeinde folgt ihm in asketischer Hingabe – ein Messias im Schnee.
- Sadhguru, indischer Yogi und Bestsellerautor, spricht von innerer Transformation und globalem Bewusstseinswandel. Er verzichtet auf göttliche Titel, aber seine Anhänger sehen in ihm einen spirituellen Wegweiser – ein Messias der Stille.
- Rael, französischer Ex-Rennfahrer, glaubt an außerirdische Schöpferwesen und sieht sich als deren Prophet. Seine Bewegung propagiert Frieden, Wissenschaft und Klonen – ein futuristischer Messias mit UFO-Flair.
- Giorgia Meloni, Italiens Premierministerin, beschwört „Gott, Familie, Vaterland“ und stilisiert sich als Verteidigerin christlicher Werte. Ihre Rhetorik ist kraftvoll, ihre Symbolik klar – ein Messias im Blazer.
Ob die Welt bereit ist für einen Messias mit Taschenrechner statt Trompete, bleibt offen. Doch wer die Legitimation kennt, weiß: Erlösung muss nicht immer laut sein.
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